Unsere Leistungen in der Handchirurgie
Präzise Medizin für gesunde Hände
Ob konservativ oder operativ – wir bieten Ihnen das komplette Spektrum der modernen Handchirurgie und Orthopädie.
In unserer Praxis verbinden wir medizinische Kompetenz, modernste Technik und persönliche Betreuung, um Ihre Handfunktion optimal wiederherzustellen und langfristig zu erhalten.
Dabei legen wir großen Wert auf schonende Behandlungsmethoden und eine individuell abgestimmte Therapie für jeden Patienten.
Auch im Notfall für Sie da: Wir helfen Ihnen schnell und kompetent bei Knochenbrüchen, Mangeldurchblutungen, Gelenkluxation, Gefäßverletzungen, Gefäßverschlüssen und Infektionen – damit Sie möglichst rasch wieder in Ihren Alltag zurückkehren können.
Erkrankungen der Nerven
Erkrankungen der Sehnen
Knochen und Gelenke
Erkrankungen des Bindegewebes
Erkrankungen der Bänder
Rheuma | Infektionen | Fehlbildungen
Hinweise für Patienten
Schwellneigung an der Hand
Jede operierte oder verletzte Hand neigt für viele Wochen und Monate zur Schwellung. Dies ist ein normaler Vorgang, der Sie eventuell beunruhigt. Besonders zu erwähnen sind die Mittelgelenke der Finger, denn hier ist eine Schwellung im Zeitraum von 6-12 Monaten die Regel. Sie sollten unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen, wenn in einem Gips- oder Schienenverband die Finger oder die Hand anschwellen, Sie vermehrte Schmerzen empfinden oder es durch Einschnürungen zu Durchblutungs- oder Gefühlsstörungen kommt. Der Schwellneigung der operierten oder verletzten Hand können Sie entgegenwirken, wenn Sie auch in der Nachbehandlungsphase den Arm mehrere Male am Tag hochheben und dabei möglichst alle nicht ruhiggestellten Gelenke der Hand und des Armes bewegen. Ein Armtragetuch ist daher strikt abzulehnen! Auch das Anspannen der Unterarmmuskulatur fördert die Durchblutung und führt somit zur Abnahme der Schwellung.
Beim Schlafen sollte die entsprechende Hand auf einem Kopfkissen hochgelagert werden. Am Tage sollte der Arm für mindestens eine halbe Stunde hochgelagert werden und die verletzte Region mit einer Wärmeflasche mit kaltem Wasser gekühlt werden, vorausgesetzt, das Kühlen wird gut vertragen. Auch ein Kühlakku, der aber immer in einem Tuch gewickelt werden muss, ist möglich.
Erkrankungen der Nerven
Nervenkompressionssyndrome an Arm und Hand
Die Hand wird hauptsächlich durch drei Nerven versorgt: Nervus medianus, Nervus ulnaris und Nervus radialis. Kommt es an bestimmten Engstellen im Unterarm zu einer Kompression dieser Nerven, können Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungen auftreten.
Bei unklaren Beschwerden an Arm oder Hand sollte auch an ein Nervenkompressionssyndrom gedacht werden. Eine differenzierte Diagnostik – inklusive Ausschluss von Halswirbelsäulen-Beteiligung und elektrophysiologischer Untersuchung – ist hierfür entscheidend.
Je nach Ausprägung erfolgt die Therapie konservativ (z.B. Lagerungsschiene) oder operativ. Bei stärkeren Symptomen sollte die Operation frühzeitig erwogen werden, um dauerhafte Nervenschäden zu vermeiden.
Karpaltunnelsyndrom
Flyer zum Thema KarpaltunnelsyndromBeim Karpaltunnelsyndrom (KTS) hat der Mittelnerv ( N. medianus) auf Höhe des Handgelenkes nicht genügend Platz. Dieser Kanal heißt Karpaltunnel, durch den der Nerv und 9 Sehnen durchlaufen. In dieser natürlichen Engstelle kann es zu zusätzlichen Verengungen kommen, worauf ein Druckschaden am Nerv entsteht. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle am Daumen, an Zeige- und Mittelfinger, manchmal auch am Ringfinger. Die Beschwerden treten häufig nachts, aber auch tagsüber auf. Dabei geht die Sensibilität der ersten drei Finger verloren. Feinmotorische Tätigkeiten, wie das Auf- und Zuknöpfen eines Hemds oder einer Bluse, werden erschwert. Auch Zupacken bereitet Probleme, da nicht nur der Nerv, sondern auch die Beugesehnen der Finger beeinträchtigt werden.
Die Behandlung hängt vom Stadium der Erkrankung und seiner Beschwerden ab. So kann hier konservative Behandlung ist z.B. die nächtliche Ruhigstellung mit einer Lagerungsschiene. Sie verhindert die Beugung des Handgelenks und eine weitere Erhöhung des Drucks im Karpalkanal.
Eine Operation ist angezeigt, wenn entweder die Nervenenge bereits weit fortgeschritten ist oder eine konservative Behandlung erfolglos blieb. Der Eingriff erfolgt ambulant, meist mit lokaler Betäubung. Durch einen kleinen Schnitt in der Hohlhand kann hier die Enge durch die Öffnung des Karpaldaches vollständig gespalten werden, wodurch wieder Platz für Sehnen und Nerv geschaffen wird.
Kubitaltunnel-Syndrom (Sulcus ulnaris Syndrom)
Dieses Syndrom, auch Sulcus ulnaris Syndrom genannt, bezeichnet eine Einengung des Ellennervs (Nervus ulnaris) an der Innenseite des Ellenbogens. Er verläuft hier durch eine knöcherne Rinne, welche wiederum direkt unter der Hautoberfläche tastbar ist. Die merken wir vor allem, wenn wir uns am„Musikantenknochen“ stoßen. Neben Überlastung des Ellenbogens, Vorverletzungen oder Lagerungsschäden kommt es zu einem erhöhten Druck auf den Nerven. So treten hier die Symptome mit: Kribbeln, Missempfindungen und Taubheitsgefühle an der Innenseite des Unterarms, im kleinen Finger und im äußeren Bereich des Ringfingers auf. Bei starken Ausprägungen kommen Muskelschwäche und -schwund dazu, was als Spätfolge zu einer „Krallenhand“ führen kann.
Die Therapie hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Mit einer konservativen Behandlung wird der Ellenbogen nachts mit einer speziellen Schiene ruhiggestellt. Sie streckt den Arm im Ellenbogengelenk und entlastet den Nerv. Tagsüber können durch Ellenbogenpolster Belastungen und Fehlhaltungen vermieden und Bewegungen korrigiert werden.
Eine Operation ist angezeigt, wenn die Nervenenge fortgeschritten, chronisch schmerzhaft oder eine konservative Behandlung erfolglos blieb.
Supinatorsyndrom
Bei dem Musculus supinator handelt es sich um den Auswärtsdreher des Unterarmes. Am Unterarm, nahe des Ellenbogens, durchbricht ein Teil des Speichennervs (Nervus radialis) den Muskel. Kommt es hier zu einer Einengung des Nervens, handelt es sich um das Supinator-Syndrom. Außerdem sind gut- und bösartige Wucherungen in diesem Bereich können hier ebenfalls die Nervenenge auslösen. Das Supinator-Syndrom ist meistens mit einer konservativen Therapie sowie schmerzlindernden Medikamenten behandelbar. Auch Schonung und das Vermeiden von bestimmten Belastungen sind sinnvoll. Nur bei chronisch ausgeprägten Symptomen als auch einer Muskelschwäche in den Fingern bzw. Lähmungserscheinungen ist eine Operation angezeigt.
Nervus interosseus anterior Syndrom
In den betroffenen Fingern und im Unterarm können Schmerzen auftreten. Der Verlust der Beugekraft im Daumen und Zeigefinger führt dazu, dass Patienten mit diesen beiden Fingern keinen Kreis mehr formen können. Da der Nerv keine gefühlsvermittelnde, sondern eine rein motorische Funktion hat, entstehen keine Gefühlsausfälle an der Hand.
Für die Diagnose des Syndroms erfolgt neben der klinischen auch eine neurologische Untersuchung. Dies ist wichtig, um das Syndrom von naheliegenden Fehldiagnosen (wie etwa einem Beugesehnenriss des Daumens) abzugrenzen. Ein MRT des Unterarms kann ebenfalls sinnvoll sein. Konservativ wird zunächst eine physiotherapeutische Behandlung durchgeführt. Führt diese nach mehreren Wochen nicht zu einer deutlichen Besserung, kann der Handchirurg in einer OP die Einengungen des Nervenastes beseitigen.
Je früher die Beschwerden behandelt werden, desto besser ist die Prognose für eine vollständige Genesung.
Wartenberg-Syndrom
Beim Wartenberg-Syndrom kommt es durch die Enge des Hautnervens (Ramus superfizialis nervi radialis) am körperfernen Unterarm zu Schmerzen und Gefühlsstörungen an der Streckseite des Handgelenks auf. Meistens sind hier der Daumen und der Zeigefinger betroffen.
Führt die konservative Behandlungsmethode mit Ruhigstellung, z. B. durch Tragen einer Armschiene, und der Einsatz von entzündungshemmenden Medikamenten wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) nicht zur Linderung der Beschwerden, wird die operative Therapie empfohlen.
Loge de Guyon-Syndrom
Bei diesem Syndrom handelt es sich um eine Schädigung des Ellennervs (Nervus ulnaris), der im Bereich des Handgelenks verläuft. Die Guyon-Loge ist eine anatomische Engstelle zwischen zwei Handwurzelknochen. Durch starke Belastung erhöht sich hier der Druck auf den Nerv. Zudem kann auch ein Ganglion oder ein anderer Tumor die Enge auf den Nerven erhöhen.
Mögliche Symptome sind Gefühlsstörungen wie Kribbeln im kleinen Finger und teilweise auch im Ringfinger. Auch das Spreizen und Zusammenführen der Finger kann Beschwerden bereiten. Im Verlauf der Erkrankung sind muskuläre Ausfälle der Handinnenmuskulatur und Lähmungen möglich. Da hier ähnliche Symptome an der Hand wie beim Kubitaltunnelsyndrom betroffen sind, ist hier bei der Diagnose eine klare Abgrenzung wichtig.
Als Behandlungsmaßnahmen kommen zunächst Ruhigstellung und Entlastung infrage. Um Druck vom Nerv zu nehmen, kann z. B. nachts eine Armschiene getragen werden. Bleibt die konservative Behandlung erfolglos, ist ein operativer Eingriff sinnvoll. Dieser wird meist ambulant, in Regional- oder Vollnarkose, durchgeführt.
Pronator-Teres-Syndrom
Das Pronator-Teres-Syndrom zählt wie das Karpaltunnel- und das Kubitaltunnelsyndrom zu den Nervenkompressions-Syndromen, tritt aber wesentlich seltener auf. Drehbewegungen machen dem betroffenen Nerv zu schaffen.
Beim Pronator-Teres-Syndrom kommt es zu einer Enge des Mittelarmnervs (Nervus medianus) auf Höhe des Ellenbogens und des körpernahen Unterarmes. Der Nerv durchbricht den Muskel Pronator-Teres (Einwärtsdreher), der auf der Vorderseite des Unterarms verläuft. Durch Drehbewegungen des Muskels kann der Nerv eingeengt werden. Insbesondere einseitige Belastungen führen zu den typischen Symptomen: Schmerzen und Missempfindungen wie Kribbeln in den mittleren Fingern und der Hohlhand. Eine weitere Ursache können auch Muskelfaserrisse oder Blutergüsse sein.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Ausprägung der Nervenenge. Häufig kann das Pronator-Teres-Syndrom konservativ mit Schonung und Ruhigstellung, z. B. durch das Tragen einer Armschiene, behandelt werden. Bleibt die konservative Behandlung erfolglos, kann die operative Therapie erwogen werden.
Nervenverletzungen und Nervenrekonstruktion
Bei Verletzungen an Händen oder Armen kommt es durch die Schädigung von Nerven häufig zu Lähmungen und Gefühlsstörungen im betroffenen Gebiet. Nicht immer müssen dabei scharfe Verletzungen die Ursache sein, auch Druckschäden sind möglich. Die operative Behandlung hängt ganz von der Art der Nervenverletzungen ab.
Hierbei muss ggf. ein Nerventransplantat notwendig sein, welcher an einer anderen Körperstelle entnommen wird. In manchen Fällen ist auch eine motorische Ersatzplastiken (motorische Ersatzoperationen) notwendig, um die fehlende Funktion an der Hand zu ersetzen.
Nerventumoren
Bei den Nerventumoren handelt es sich vorwiegend um gutartige Tumoren, die aber durch die Beteiligung der Nerven zu Funktionsausfällen und Schmerzen führen können. Auch nach notwendige Operationen können Reststörungen durch die Entfernung des Tumors verbleiben.
Auch nach Verletzungen (z.B. Amputationen) kann es zu schmerzhaft wachsenden Nervenendigungen kommen.
Erkrankungen der Sehnen und Sehnenscheiden
Eine Entzündung der Sehnenscheiden kommt in der Regel an der Hand und am Handgelenk vor. Man unterscheidet hierbei die akute und die chronische Form der Sehnenscheidenentzündung.
Sehneneinklemmsyndrome
Bei chronischen Beschwerden durch eine Sehnenscheidenentzündung hilft meist nur noch eine Operation. Häufige Folge von chronischen Sehnenscheidenentzündungen sind Sehneneinklemmsyndrome, die je nach ihrer Lokalisation im Körper unterschiedlich benannt werden. Die häufigsten Sehneneinklemmsyndrome sind:
- Tendovaginitis de Quervain
- Schnappfinger-Syndrom
Eine Entzündung der Sehnenscheiden kommt am häufigsten an der Hand und am Handgelenk vor. Man unterscheidet hierbei die akute und die chronische Form der Sehnenscheidenentzündung.
Sehnenverletzungen
Sehnen verbinden Muskeln und Knochen und ermöglichen die Bewegung der Finger und der Hand. Verletzungen entstehen häufig durch Schnittverletzungen, Überlastung, Knochenbrüche oder im Rahmen entzündlicher Gelenkerkrankungen (z.B. Rheuma). Auch Sehnenrisse können teils unbemerkt auftreten. Typische Folgen sind:
- Bewegungseinschränkungen (Beuge-/Streckdefizit)
- Schwellungen, Fehlstellungen (z.B. Knopfloch-, Schwanenhalsdeformität)
- Schmerzhaftes Sehnenspringen
In den meisten Fällen ist eine operative Wiederherstellung der Sehnenfunktion notwendig. Je nach Verletzungsart kommen dabei Sehnennaht, Sehnentransplantation oder Sehnenverlagerung zum Einsatz. Konservative Therapien (Schienenbehandlung) sind bei leichteren Verletzungen ebenfalls möglich. Die Nachbehandlung umfasst meist eine gezielte Schienenversorgung und funktionelle Therapie über mehrere Wochen.
Sehnentumoren
Zu den Sehnentumoren gehören die gutartigen Schwellungen der Sehnengleitgewebe ebenso wie die bösartigen Tumoren der Sehnengleitgewebe. Durch eine feingewebliche Untersuchung kann herausgefunden werden, ob es ich um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt.
Eine eventuelle Weiterbehandlung sollte immer unter der Maßgabe des größtmöglichen Erhaltes der Benutzbarkeit der Hand zu sehen sein.
Sehnenansatzbeschwerden – Tendopathien
Die Muskeln sind durch Sehnen am Knochen fixiert, bei übermäßiger, einseitiger Beanspruchung der betreffenden Extremitäten, können diese eine schmerzhafte Umbauung verursachen oder ein unangenehmes Reiben bei Bewegungen resultieren.
Erkrankungen der Knochen und Gelenke
Kahnbeinbruch (Scaphoidfraktur)
Das Kahnbein (Scaphoid) ist der am häufigsten gebrochene Handwurzelknochen – bedingt durch seine große Beweglichkeit. Wird der Bruch übersehen oder nicht adäquat behandelt, drohen chronische Beschwerden bis hin zur frühzeitigen Arthrose oder einer Pseudarthrose (Falschgelenk), die zum Absterben von Knochenteilen führen kann.
Die Behandlung richtet sich nach Bruchtyp und Ausmaß der Schädigung. Neben konservativen Methoden ist oft eine operative Versorgung nötig – z.B. mittels minimalinvasiver Schraubenosteosynthese oder bei Pseudarthrosen durch Knochentransplantation. In unserer Praxis bieten wir auch die arthroskopisch assistierte Versorgung sowie in komplexeren Fällen die Rekonstruktion mit gefäßgestieltem Knochenspan an.
Brüche an der Hand und am Handgelenk (Frakturen)
Informationsflyer Brüche des HandgelenksBrüche an der Hand fallen durch Schwellung und schmerzhaften Funktionsverlust auf, werden aber auch nicht selten erst verspätet festgestellt. Bei Frakturen ist eine möglichst frühe Behandlung wichtig. Wenn möglich werden diese bei ausreichender Stabilität im Gipsverband konservativ behandelt. Wichtig sind eine möglichst anatomiegerechte Stellung und eine möglichst kurze Ruhigstellungsdauer, um die Funktion der Hand nicht zu beeinträchtigen. Wenn sich das Repositionsergebnis durch eine Gipsruhigstellung nicht erhalten lässt, muss der Bruch operativ versorgt werden. Hierzu ist die Zuhilfenahme von Kirschner-Drähten, Schrauben, Platten oder einem sogenannten äußeren Festhalter (Fixateur externe) möglich.
Gelegentlich ist auch eine funktionelle Behandlung mit Tape- oder Solidaritätsverbänden möglich. Wichtig ist, die Verletzung so zu versorgen, dass die Hand so schnell wie möglich wieder bewegt werden kann.
Arthrose der Finger- und Handgelenke
Informationsflyer Arthrosen an der HandUnter einer Arthrose wird ganz allgemein ein Verschleiß eines Gelenkes verstanden. Die Gründe für die Zerstörung von Gelenken können sehr unterschiedlich sein, anlagebedingt, Unfälle, rheumatische Erkrankungen, Gicht u.ä.. Dabei sind bei den verschiedenen zu einer Arthrose führenden Erkrankungen unterschiedliche Gelenke betroffen. An der Hand betrifft sie vor allem die Fingerend- und -mittelgelenke und das des Daumensattelgelenks. Meist tritt die Erkrankung an mehreren Gelenken auf: Dann spricht man von einer Polyarthrose.
Wichtig ist, dass eine fachärztliche Diagnose gestellt wird, um die Beschwerden so auch von anderen Erkrankungen wie einer Arthritis abzugrenzen. Die Behandlungsmaßnahmen sind abhängig vom Stadium der Arthrose. Bereits eine konservative Behandlung mit Schienen und Schmerzmedikamenten kann hier eine Besserung herbeiführen. Weiterhin ist die Infiltration von Cortison, Hyaluronsäure oder ACP in frühen Stadien der Arthrose möglich. Bei anhaltenden Beschwerden sind operative Maßnahmen möglich. An bestimmten Gelenken kann dies durch eine Implantation einer Gelenkprothese, einer Gelenkversteifung oder einer Arthroplastik möglich sein.
Rhizarthrose
Informationsflyer Arthrosen an der HandDie Sattelgelenkarthrose (auch Rhizarthrose genannt) ist neben der Fingerendgelenkarthrose mit einem Häufigkeitsanteil von ca. 10 Prozent in der Bevölkerung die häufigste Arthrose an der Hand. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Die ausgeprägte Beweglichkeit im Daumensattelgelenk in alle Richtungen in Kombination mit einer erhöhten Belastung und ererbten Faktoren begünstigen im Laufe des Lebens eine zunehmende Abnutzung und folglich eine Arthrose des Gelenks.
Vor allem bei Drehbewegungen mit dem Daumen und Tätigkeiten, die ein festes Zufassen erfordern, treten verstärkt Schmerzen auf. Dies kann das Auswringen eines Lappens, das Öffnen eines Schraubglases oder des Plastikverschlusses einer Wasserflasche oder das Schälen von Kartoffeln sein. Im Vordergrund steht eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung und Kraftminderung. Es kann auch schmerzfreie Phasen geben, die sich aber meist mit stechenden Schmerzen bei Belastung abwechseln.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Erkrankung je nach Stadium zu behandeln. In den frühen Stadien ist meistens eine konservative Therapie u.a. mit einer Schiene möglich. Infiltrationsbehandlungen (Spritzen direkt in das Gelenk; z.B. mit ACP, Kortison-Präparat, oder Hyaluronsäure) sind ebenfalls abhängig vom Verschleißstadium und der Beschwerden. Möglich ist auch, ein radioaktives Isotop in das Gelenk zu spritzen, das die entzündete Gelenkinnenhaut entfernt. Diese Behandlung wird normalerweise von Nuklearmedizinern durchgeführt.
Ist Ihre Erkrankung bereits weiter fortgeschritten oder die Beschwerden trotz konservativer Therapie stark anhaltend, kann hier eine Operation vorschlagen werden. Die am häufigsten angewandte Methode ist die Entfernung des großen Vieleckbeins, oft verbunden mit einer Sehnenaufhängung des Daumens, damit sich die Lücke mit Ersatzgewebe füllen und der Daumen nicht zurückrutschen kann. Neben der chirurgischen Entfernung des großen Vieleckbeins (Trapezektomie) hat sich der Gelenkersatz mittels moderner zementfreier Endoprothese etabliert. Damit eine Daumensattelgelenksprothese eingesetzt werden kann, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein.
Ziel aller operativen Behandlungsmethoden ist es, die Schmerzen zu lindern und dabei die Beweglichkeit und Kraft des Daumenstrahls bestmöglich wiederherzustellen. Nicht selten dauert es mehrere Monate, bis das Endergebnis erreicht ist.
Tumore der Knochen
Bei den Knochentumoren handelt es sich vorwiegend um gutartige Tumoren, die aber verdrängend wachsen können und daher entfernt werden sollten. Bei den sehr seltenen bösartigen Knochentumoren finden wir meist Metastasen (Tochtertumoren) anderer Tumoren an. Jeder entfernte Tumor wird von uns einer feingeweblichen Untersuchung zugeleitet.
Mondbeinnekrose
Das Mondbein ist einer der acht Handwurzelknochen und bildet zusammen mit dem Kahnbein die Gelenkverbindung zur Speiche und Elle am Unterarm. Bei der Mondbeinnekrose kommt es zu einem Absterben dieses Handwurzelknochens. Als mögliche Ursache kommt eine unterschiedliche Länge der Unterarmknochen, Elle und Speiche in Betracht. Die Symptome treten meistens ohne ein vorausgegangenes Trauma ein und äußern sich häufig mit einem Druckschmerz am rückseitigen Handgelenk. Bei fortschreitender Nekrose kommt es zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen des Handgelenks, das zunehmend steifer und kraftloser wird.
Die Mondbeinnekrose zeigt sich in verschiedenen Stadien und wird entsprechend unterschiedlich behandelt. Durch ergänzende Diagnostik wie Röntgenuntersuchung, CT-Untersuchung, Kernspintomographie mit Kontrastmittel-Gabe oder einer vorherigen arthroskopischen Spiegelung des Handgelenks wird dies festgestellt. Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Stadium der Erkrankung. Im ersten Stadium kann die Erkrankung durch Ruhigstellung in einer Schiene behandelt werden. Es sind regelmäßige klinische und gegebenenfalls bildgebende Kontrollen erforderlich. In den weiter fortgeschrittenen Stadien erfolgt das Vorgehen in der Regel operativ.
Erkrankungen des Bindegewebes
Das Bindegewebe ist die Schicht, die zwischen den anderen Geweben liegt und diese, wie der Name sagt, zusammenhält.
Dupuytren-Kontraktur
Die Dupuytren’sche Kontraktur ist eine Erkrankung des Unterhautbindegewebes, bei dem die auf der Handinnenseite befindliche Gewebsschicht, die sogenannte Palmaraponeurose, sich krankhaft verändert und so zu einer Verkrümmung der Finger führt. Da diese Erkrankung zu Rezidiven neigt, sollte eine Operation sorgfältig erwogen werden.
Ganglion (Überbein)
Ein Ganglion ist eine gutartige, flüssigkeitsgefüllte Zyste an der Hand, meist an einer Gelenkkapsel oder Sehnenscheide. Ursachen sind oft Überlastung oder chronische Reizzustände. Das sichtbare Überbein kann ästhetisch störend wirken und bei Belastung (z.B. Aufstützen) auch Schmerzen verursachen. Bei Beschwerden oder funktionellen Einschränkungen lässt sich das Ganglion operativ entfernen.
- Operative offene Entfernung: Über dem Ganglion wird ein Hautschnitt gesetzt, dabei wird es mit seinem zum Gelenk führenden Stiel entfernt und die Gelenkkapsel an der Stielbasis gefenstert.
- Arthroskopische Entfernung beim streck- und beugeseitigen Handgelenksganglion: Der Stiel und ein Teil der Wand werden entfernt, danach kann die Flüssigkeit abfließen und das Ganglion verschwindet.
Bindegewebstumoren
Hierbei handelt es sich vorwiegend um sogenannte gutartige Riesenzelltumoren, die jedoch zu Rezidiven neigen können. Jeder entfernte Tumor wird von uns einer feingeweblichen (histologischen) Untersuchung zugeleitet, um die exakte Diagnose und den weiteren Behandlungsbedarf festzustellen. Eine sorgfältige Nachkontrolle ist wichtig, um mögliche Wiederauftreten frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls rechtzeitig zu therapieren.
Erkrankungen der Bänder
Skidaumen (Bandverletzung des Daumens)
Der Skidaumen ist eine häufige Bandverletzung durch Abspreizen des Daumens, z.B. beim Sturz mit Skistock. Zur Diagnose sind klinische Untersuchung und Röntgen (Ausschluss knöcherner Ausriss) notwendig. Ultraschall oder MRT klären unklare Befunde. Ein kompletter Bandriss erfordert eine Operation. Bei Teilriss reicht meist eine Schienenruhigstellung zur Heilung. Auch ältere Bandverletzungen mit folgenden Instabilität können mit gutem Ergebnis behandelt werden.
Karpale Bandverletzungen
Unbehandelte Bandverletzungen der Hand können zu Fehlbelastungen und letztlich zu Gelenkverschleiß führen. Klinische Untersuchung, Röntgen und ggf. MRT oder Arthroskopie sichern die Diagnose.
Je nach Schweregrad erfolgt die Behandlung:
- Frische Verletzungen: meist Naht möglich
- Ältere Rupturen: ggf. Ersatzoperation
- Bei bestehender Arthrose: je nach Beschwerden Schmerznervendurchtrennung oder Teilversteifung
SL-Band-Verletzungen (Skapholunäre Bandverletzung)
Das skapholunäre Band (SL-Band) verbindet zwei wichtige Handwurzelknochen: das Kahnbein (Skaphoid) und das Mondbein (Lunatum). Bei einer Verletzung – etwa durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand – kann es zu einem teilweisen oder vollständigen Riss kommen. Unbehandelt führt dies häufig zu einer Fehlstellung der Handwurzelknochen, die langfristig eine schmerzhafte Instabilität oder Arthrose verursachen kann. Typische Symptome sind belastungsabhängige Schmerzen, ein Kraftverlust und ein „Klick“-Gefühl im Handgelenk.
Die Diagnose erfolgt durch klinische Tests, bildgebende Verfahren und ggf. Arthroskopie. Je nach Schweregrad erfolgt die Behandlung konservativ oder operativ – zum Beispiel durch Bandnaht, Bandersatz oder rekonstruktive Verfahren. Eine frühzeitige Therapie ist entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden und die Handfunktion zu erhalten.
Läsion des Diskus ulnokarpalis, TFCC Läsion
Läsionen des TFCC (triangulärer fibrokartilaginärer Komplex) sind eine häufige Ursache für ellenseitige Handgelenkschmerzen. Sie entstehen durch Stürze, Verdrehungen, Handgelenksbrüche oder degenerative Abnutzung. Auch eine verlängerte Elle (Ulna-Plus-Variante) kann den Diskus belasten. Typische Symptome sind Schwellung und Druckschmerz, besonders bei Drehbewegungen oder Belastung.
Zur Diagnosesicherung werden Röntgen, ggf. MRT und bei Bedarf eine Arthroskopie eingesetzt. Die Behandlung richtet sich nach dem Befund: degenerative Einrisse werden geglättet, instabile Risse operativ refixiert. Die Nachbehandlung umfasst eine je nach Eingriff angepasste Ruhigstellung.
Rheumatoide Arthritis
Beim Rheuma kommt es zu einer Entzündung und Zerstörung u.a. von Gelenken, meist an mehreren Lokalisationen. Die meisten Ausprägungen können heute medikamentös behandelt werden.
Wenn der Verschleiss des Gelenks jedoch zu dauerhaften Schmerzen führt, sind operative Versorgungen eine gute Möglichkeit zum Wiedererlangen von besserer Lebensqualität.
Infektionen der Hand
An der Hand werden Infektionen oftmals durch eher unscheinbar wirkende Verletzungen ausgelöst, ein Erstsymptom ist neben der Rötung, der klopfende, pulssynchrone Schmerz in Ruhe mit Bewegungsstörung. Eine Infektion der Hand sollte immer als absoluter Notfall angesehen werden.
Zögern sie nicht auch kleine Tierbisse ärztlich Vorzustellen!
Meist reicht eine orale Antibiotika Therapie, jedoch sind auch stationäre Behandlung keine Seltenheit
Angeborene Handfehlbildungen
Fehlbildungen oder Missbildungen der Hände und/oder Füße können die unterschiedlichste Ausmaße annehmen. Sie alle gehören in die Hand von Spezialisten, wobei komplexe Störungen auch von uns Handchirurgen in spezialisierte Abteilungen überwiesen werden.
Früh erkannt, besser behandelbar!
Viele Erkrankungen und Verletzungen der Hand lassen sich bei frühzeitiger Diagnose sehr gut therapieren. Zögern Sie nicht, bei anhaltenden Schmerzen, Schwellungen oder Funktionseinschränkungen frühzeitig einen Facharzt für Handchirurgie aufzusuchen.